Europaweiter Vergleich Diese Berliner Bahnhöfe schneiden besonders schlecht ab

Wie stehen Berlins Bahnhöfe im europäischen Vergleich dar? Eine neue Auswertung bescheinigt zwei Orten besonders schlechte Ergebnisse.
Die Deutsche Bahn ist nicht gerade für ihre Pünktlichkeit bekannt – und doch ist sie nicht ausschlaggebend für das schlechte Abschneiden einiger Berliner Bahnhöfe im europäischen Vergleich. Eine Untersuchung des Consumer Choice Centers zeigt: Besonders bei zwei der größeren Hauptstadt-Bahnhöfe gibt es noch ordentlich Luft nach oben.
Grundlage für die Untersuchungen des Consumer Choice Centers sind Daten zur Barrierefreiheit der Bahnhöfe, dem Zugang zu kostenlosem WLAN, zu den Ticketoptionen und Serviceleistungen sowie der Verfügbarkeit von Mitfahrgelegenheiten. Auch die nationale und lokale Schienennetzabdeckung spielt in die Bewertung rein.
Betrachtet wurden bei der Analyse die 50 meistgenutzten Bahnhöfe in Europa. Berlin ist dabei sechsmal vertreten und führt die Liste somit in der Quantität an. Qualitativ wiederum zeigt sich die Hauptstadt nicht als Spitzenreiter. Auf den letzten sieben Plätzen der Liste finden sich die drei Bahnhöfe Berlin-Südkreuz (43), Ostkreuz (49) und Gesundbrunnen (50).
Gesundbrunnen und Ostkreuz sind die schlechtesten Bahnhöfe
In der Begründung des Consumer Choice Centers wird deutlich, welche Aspekte die schlechte Bewertung rechtfertigen: Bei jährlich rund 74 Millionen Besuchern am Bahnhof Gesundbrunnen gebe es nur drei Geschäfte und sieben Restaurants, was zu wenig scheint im Vergleich zu anderen Bahnhöfen, die eine ähnliche Besucherzahl haben. Hinzu komme eine durchschnittliche Verspätungsrate von 42 Prozent aller Züge und 10,83 Minuten, die am Bahnsteig gewartet werden müssten.
Für den Bahnhof Ostkreuz sieht das Urteil ähnlich aus. Hier verkehren jährlich sogar rund 91,25 Millionen Menschen, für diese Menge gebe es aber auch hier zu wenig "Annehmlichkeiten", die vergleichbare Bahnhöfe bereitstellten. Kein freies WLAN, kein Fahrkartenschalter und eine fehlende Lounge sorgen am Ostkreuz für Punktabzug. Ebenso fallen die wenigen Geschäfte (lediglich drei) und die wenigen Restaurants (nur neun) negativ ins Gewicht.
Rund 28 Prozent aller Züge seien mehr als fünf Minuten zu spät. Die Deutsche Bahn selbst spricht von "pünktlichen" Zügen, wenn diese ihre planmäßige Ankunftszeit um nicht mehr als sechs Minuten überschreiten.
Berliner Hauptbahnhof schafft es auf Platz vier
Positiv dagegen schneidet der Berliner Hauptbahnhof ab: Er belegt Platz vier des Rankings und reiht sich damit hinter Zürich auf Platz eins sowie Warschau und Bern auf Platz zwei und drei ein. Berlin-Alexanderplatz schafft es auf Platz 13 der Bewertung, Berlin-Friedrichstraße knapp dahinter auf Platz 17.
- consumerchoicecenter.org: Europäischer Bahnhofsindex 2025
- deutschebahn.com: Erläuterung Pünktlichkeitswerte für den Juli 2025