Kriminaltechniker untersuchen Tatort Stromausfall in Berlin: Polizei mit brisanter Vermutung

Tausende Haushalte in sechs Berliner Stadtteilen sind ohne Strom. Der Staatsschutz ermittelt nach dem Brand zweier Hochspannungsmasten.
Der Stromausfall im Südosten Berlins ist nach ersten Ermittlungen der Polizei auf Brandstiftung zurückzuführen. Zwei Hochspannungsmasten am Königsheideweg brannten, wodurch Tausende Kunden derzeit immer noch ohne Strom sind. Der Alarm ging um 3 Uhr morgens ein. Die Feuerwehr brauchte eine Stunde, um das Feuer zu löschen. Die dicken Leitungen sind teilweise zerstört.
Ein Polizeisprecher erklärte: "Nach derzeitigem Stand ist von einer Brandstiftung auszugehen." Die Täter setzten einen Brandbeschleuniger ein, möglicherweise Benzin. Kriminaltechniker sichern derzeit Spuren am Tatort.
Laut einem Reporter vor Ort seien die Täter folgendermaßen vorgegangen: Sie hätten Stahlketten um die Stromkabel gewickelt und diese angezündet. Durch die Hitze sei die Isolierung der Kabel geschmolzen. Dadurch sei es zum Kurzschluss gekommen und die Stromversorgung brach zusammen.
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Staatsschutz ermittelt wegen mutmaßlicher Brandstiftung
Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz des Landeskriminalamts hat die Ermittlungen übernommen.
Die Auswirkungen des Stromausfalls sind weitreichend: Teile von Altglienicke, Grünau, Adlershof, Spindlersfeld, Alt-Johannisthal und Oberschöneweide sind betroffen. Mehr zu den Auswirkungen an diesem "schwierigen Vormittag" lesen Sie hier.
Polizeigewerkschaft fordert besseren Schutz
Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Berlin, verurteilt die Tat scharf: "Dieser sinnfreie Brandanschlag ist kein Kinderspaß, sondern eine schwerwiegende Straftat mit massiven Auswirkungen auf zigtausende Menschen in unserer Stadt." Die kritische Infrastruktur sei auf solche Angriffe nicht vorbereitet." Hier wurde über Jahre geschlafen", kritisiert Jendro. Er fordert ein Sondervermögen für Polizei, Justiz und Bevölkerungsschutz auf Landesebene.
Die Polizei hat Einsatzkräfte in den betroffenen Bereichen positioniert. Der Tramverkehr ist eingeschränkt, mehrere Ampeln funktionieren nicht.
- Reporter vor Ort
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Statement von Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei – per Mail eingegangen
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