50.000 Haushalte ohne Elektrizität Anschlag auf Stromnetz: Polizeigewerkschaft kritisiert Linksextremisten

In Berlin brennen zwei Strommasten – rund 50.000 Haushalte sind ohne Elektrizität. Die Gewerkschaft der Polizei geht mit den mutmaßlich linksextremistischen Tätern ins Gericht und macht sich Sorgen.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat scharf auf die Linksextremisten reagiert, die mutmaßlich den flächendeckenden Stromausfall im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick verursacht haben. Ein Brandanschlag auf zwei Strommasten in der Nacht auf Dienstag hatte etwa 50.000 Haushalte im Südosten der Hauptstadt vom Versorgungsnetz abgeschnitten. Noch am Donnerstag waren knapp 14.000 Haushalte ohne Strom.
Der Vize-Chef des Berliner GdP-Landesverbands sagte auf Anfrage von t-online: "Linksextremisten begehen seit Jahren massive Anschläge auf Wirtschaftsunternehmen, Schienennetz, Mobilfunk- und Energieversorgung". Außerdem würden sie regelmäßig versuchen, ihre Taten "mit fadenscheinigen Weltuntergangspamphleten zu legitimieren" und dabei "vom Klimawandel bis zum Bürgerkrieg in Burundi alles in einen Topf" hauen, so Thorsten Schleheider.
Zuvor hatte Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) im Berliner Abgeordnetenhaus gesagt, die Ermittler würden ein im Internet veröffentlichtes Bekennerschreiben für authentisch halten. Das Dokument tauchte kurz nach dem Brandanschlag auf einer bekannten linksextremistischen Webseite auf.
GdP: Wir müssen nicht nur mit Angriffen aus Moskau rechnen –
Mit Blick auf eine mögliche militärische Bedrohung aus Russland ergänzte Schleheider: Selbst wenn es sich bei dem Anschlag um eine Aktion unter falscher Flagge handeln könne, sehen wir, dass wir nicht nur mit aus Moskau gesteuerten Angriffen rechnen müssen." Auch Attacken wie die auf die Stromversorgung in Treptow-Köpenick vom frühen Dienstagmorgen seien extremistische Angriffe, so Berlins GdP-Vize weiter. "Diese gefährden Menschenleben und unser demokratisches Zusammenleben, egal aus welcher Richtung sie kommen."
Im selben Atemzug warnte Thorsten Schleheider vor der Verletzlichkeit der kritischen Infrastruktur im Land Berlin. Diese sei "aufgrund fehlender Redundanzen, wegen Monopollösungen und mangelnder Schutzmechanismen unglaublich anfällig".
- Anfrage an den Berliner Landesverband der Gewerkschaft der Polizei