Bei Einsatz in Berlin Siebenmal ins Gesicht geschlagen? Polizist angeklagt
Gegen einen Berliner Polizisten wird Anklage erhoben. Er soll bei einem Einsatz ungerechtfertigt Gewalt angewendet haben.
Ein mittlerweile 40 Jahre alter Polizeibeamter soll einem Zeugen bei einem Einsatz in Berlin mehrfach ins Gesicht geschlagen haben. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Körperverletzung im Amt erhoben, teilte die Behörde am Donnerstag mit.
Dem Polizisten wird vorgeworfen, bei einem Einsatz in einer Flüchtlingsunterkunft am 29. Juni 2022 in der Neuköllner Karl-Marx-Straße einen Mann körperlich misshandelt zu haben. Demnach sei der Beamte wegen eines Notrufs am späten Abend in die Unterkunft alarmiert worden. Dort soll der Angeschuldigte gemeinsam mit einem Kollegen den damals 46-jährigen Bewohner aufgefordert haben, den Raum zu verlassen, um den Sachverhalt zu klären.
Polizist schlägt Mann "möglicherweise bis zu siebenmal"
Weil der Mann der Aufforderung nicht nachkam, sollen die beiden Polizisten mit dem Mann in den Flur gegangen sein. Dort soll der Polizist dem Mann ins Gesicht geschlagen haben. Laut Anklage der Staatsanwaltschaft sei das mindestens einmal, sogar "möglicherweise bis zu siebenmal" passiert.
Der Polizist soll die Schläge mit erheblicher Kraft ausgeführt haben. Die mutmaßliche Tat sollen weder durch die Situation gerechtfertigt, noch verhältnismäßig gewesen sein. Der 46-Jährige habe durch die mutmaßlichen Schläge mehrere Gesichtsfrakturen erlitten. Er soll unter anderem am Jochbein, an der Augenhöhle sowie an der Kieferhöhle verletzt worden sein. Er musste nach Angaben der Staatsanwaltschaft operiert werden. Außerdem soll er weiterhin psychisch unter dem Vorfall leiden und sich in ärztlicher Behandlung befinden.
