Preise steigen BVG und S-Bahn: Das kostet ein Einzelfahrschein ab Januar

Im Januar steigen in Berlins Nahverkehr die Ticketpreise: Einzelfahrscheine werden dann spürbar teurer. Auch andere Tarife sind von Änderungen betroffen.
Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) hat eine Preiserhöhung im öffentlichen Nahverkehr beschlossen. Ab Januar 2026 steigen die Kosten für Bus- und Bahnfahrten in beiden Bundesländern im Schnitt um sechs Prozent, wie der VBB mitteilte. Der VBB-Aufsichtsrat fasste diesen Beschluss auf seiner Sitzung am Donnerstag.
Für Fahrgäste in Berlin kostet der Einzelfahrausweis künftig erstmals vier Euro – 20 Cent mehr als bisher. In Potsdam steigt der Preis ebenfalls um 20 Cent auf drei Euro pro Fahrt.
Einige Angebote verschwinden
Der Verbund streicht zudem mehrere Tarifangebote aus dem Programm. Betroffen ist das VBB-Abo 65Plus für Senioren, das bisher 62 Euro monatlich kostet. Es sei teurer als das Deutschlandticket und biete bei kleinerer räumlicher Gültigkeit keine zusätzlichen Vorteile, heißt es in der Begründung des VBB.
Auch die Tarifstufe BC für das Berliner Umland und Stadtteile außerhalb des Rings verschwindet. Die 7-Tage-Karte und Jahreskarten für alle Zielgruppen werden ebenfalls eingestellt. Gleiches gilt für die 10-Uhr-Karte in Berlin sowie die 9-Uhr-Karten in Potsdam, Brandenburg an der Havel und Frankfurt (Oder).
Bereits in diesem Jahr hatte der VBB die Fahrpreise um 7,5 Prozent angehoben. Die Preiserhöhungen betreffen jedoch immer weniger Fahrgäste, da viele inzwischen das bundesweit gültige Deutschlandticket für 58 Euro monatlich nutzen.
Einzeltickets seit 2016 um die Hälfte teurer geworden
Der Preis für den Einzelfahrausweis in Berlin hat sich innerhalb der vergangenen zehn Jahre um fast 50 Prozent verteuert. 2016 kostete das Ticket Berlin AB mit zweistündiger Gültigkeit noch 2,70 Euro. 2024 stieg der Preis auf 3,50 Euro und Anfang 2025 auf 3,80 Euro.
In anderen deutschen Metropolen kosten vergleichbare Fahrscheine ähnlich viel. In Hamburg werden 3,90 Euro fällig, in München 4,10 Euro für die Zone M und in Köln 3,70 Euro für das Stadtgebiet.
Der VBB begründet die Preiserhöhungen mit stark gestiegenen Kosten für Energie und Personal. Der Strompreis stieg um rund 38 Prozent, ebenso verteuerten sich Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge. Die Inflation bei der Personenbeförderung im Straßenverkehr lag laut Statistischem Bundesamt zwischen Ende 2015 und August 2025 bei fast 35 Prozent.
Der öffentliche Nahverkehr finanziert sich zur Hälfte aus Fahrkarteneinnahmen und den Regionalisierungsmitteln des Bundes. Auch das bundesweit gültige Deutschlandticket soll ab dem 1. Januar 2026 teurer werden. Dann kostet es 63 Euro im Monat statt bisher 58 Euro. Darauf einigte sich die Verkehrsministerkonferenz der Länder am Donnerstag bei einer Sondersitzung in München, wie mehrere Nachrichtenagenturen berichten.
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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