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Berlin

Berlin: RKI meldet höchste Syphilis-Neuinfektionsrate bundesweit


Hauptstadt mit Rekordwert
Syphilis-Fälle in Deutschland auf Höchststand

Von t-online, afp
26.09.2025Lesedauer: 2 Min.
Eine junge Frau sitzt bei einer Ärztin (Symbolbild): Der Anstieg der Infektionen mit Syphilis hat in Berlin einen neuen Höchststand erreicht.Vergrößern des Bildes
Eine junge Frau sitzt bei einer Ärztin (Symbolbild): Seit Ende der 1970er-Jahre bis Anfang der 1990er-Jahre waren die Syphilismeldungen zurück gegangen. (Quelle: Olga Yastremska, New Africa, Africa Studio/imago-images-bilder)
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Laut RKI hat Berlin die höchste Rate an Syphilis-Neuinfektionen – weit vor Hamburg. Hinter den Zahlen steckt ein klarer Trend.

Berlin führt die bundesweite Statistik der Syphilis-Neuinfektionen deutlich an: Die Hauptstadt hat im vergangenen Jahr 35,7 Fälle pro 100.000 Einwohner verzeichnet – der mit Abstand höchste Wert in Deutschland. Auf Platz zwei folgt Hamburg mit 30,3 Fällen. Das geht aus aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor.

Die Entwicklung passt zu einem bundesweiten Trend: 2024 wurden deutschlandweit 9519 Syphilis-Erkrankungen gemeldet, 3,9 Prozent mehr als im Vorjahr – ein neuer Höchststand. Allerdings schwächte sich der Anstieg ab. 2022 hatte die Zunahme noch 23,7 Prozent betragen.

Hauptsächlich stecken sich Männer bei Männern an

Ein Blick in die Geschichte zeigt: Seit Ende der 1970er-Jahre bis Anfang der 1990er-Jahre gingen die Syphilismeldungen zurück, was sich mit dem Auftreten von HIV ab Mitte der 1980er-Jahre weiter verstärkte. Zwischen 2004 und 2008 pendelte sich die Zahl der Erkrankungen auf einem Niveau von etwa 4000 pro Jahr ein. Seit 2010 steigen die Zahlen wieder.

Das RKI sieht mehrere mögliche Ursachen für die steigenden Infektionszahlen. Der Anstieg könnte mit einem veränderten Sexualverhalten zusammenhängen – etwa durch eine höhere Zahl auch anonymer Sexualpartner und den Gebrauch sogenannter Partydrogen im sexuellen Kontext.

Syphilis wird vor allem beim Sex übertragen

Die Verbreitung von Dating-Apps und -Websites trug womöglich ebenfalls zu mehr Sexualkontakten bei. Zudem könnte der zunehmende Verzicht auf Kondome nach der Einführung sogenannter Prep-Medikamente zum Schutz vor HIV-Infektionen den Anstieg befördert haben.

Es gibt aber auch einen positiven Aspekt: Das im Rahmen der Prep-Leitlinie vorgesehene regelmäßige Screening auf Syphilis könnte vermehrt vor allem asymptomatische Infektionen aufdecken. Perspektivisch könnten so die Infektionsketten effektiver unterbrochen werden, erklärte das RKI.

Die Syphilis ist eine bakterielle Erkrankung und wird vor allem beim Sex übertragen. Unbehandelt kann sie zu schweren Organschäden führen und bei einer Übertragung während der Schwangerschaft schwerwiegende Folgen bis hin zur Totgeburt haben. Mit Antibiotika lässt sich die Infektion heilen.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur afp
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