Berlin: Großrazzia bei "Deutsche Jugend voran" – Mann festgenommen

Rechtsextreme Gruppe

Großrazzia bei "Deutsche Jugend voran" – Mann festgenommen

Einsatzkräfte durchsuchten mehrere Wohnungen von mutmaßlichen Mitgliedern der Gruppe "Deutsche Jugend voran". Ihnen wird gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.

In Berlin und dem Umland haben Einsatzkräfte des Landeskriminalamtes am Dienstag Wohnungen von mutmaßlichen Mitgliedern der rechtsextremen Gruppe "Deutsche Jugend voran" durchsucht. Es hat insgesamt acht Beschlüsse wegen des Verdachts der gemeinschaftlichen gefährlichen Körperverletzung gegeben, so die Staatsanwaltschaft Berlin. Ein 18-Jähriger wurde demnach wegen eines gegen ihn vorliegenden Haftbefehls festgenommen.

Die Durchsuchungen fanden laut den Ermittlern in Marzahn, Hellersdorf und Kaulsdorf sowie in Erkner und Bernau (Brandenburg) und Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern) statt. Im Visier der Ermittler sind den Angaben zufolge fünf Männer im Alter von 18, 19 und 20 Jahren sowie drei Frauen im Alter von 17, 19 und 22 Jahren. An der Razzia waren demnach insgesamt 90 Einsatzkräfte beteiligt.

Handys und Datenträger beschlagnahmt: Auswertungen folgen

Die Tatverdächtigen sollen am 10. August 2025 als Teil einer Gruppe am Ostkreuz in Berlin zwei Journalisten angegriffen haben. Diese hätten die Ankunft der Angeklagten von einer Demonstration gegen den CSD in Bautzen dokumentieren wollen. Die Männer und Frauen sollen auf die Journalisten zugelaufen sein und diese umzingelt haben. Zudem sollen sie einem Journalisten die Kamera aus der Hand geschlagen haben. Anschließend sollen sie die Opfer mehrfach gestoßen, geschlagen und getreten haben.

Bei den Durchsuchungen beschlagnahmten die Einsatzkräfte den Angaben zufolge nun Mobiltelefone, Datenträger und mutmaßliche Tatbekleidung. Videoaufnahmen sollen demnach jetzt ausgewertet werden.

Dem 18-Jährigen, der laut Behörde in Marzahn festgenommen wurde und gegen den ein Haftbefehl vorlag, werden noch weitere Gewalttaten vorgeworfen. Er soll wiederholt politisch Andersdenkende attackiert haben, etwa Menschen, die den Angaben zufolge ein "Antifa"-T-Shirt trugen.