"Berliner Geschichte ausgelöscht" "Ergüns Fischbude" steht vor dem Aus – das sind die Gründe

Seit über 30 Jahren gibt es das Lokal in Berlin-Moabit. Nun muss es schließen – die Deutsche Bahn ist mitverantwortlich.
Im Jahr 1992 öffnete das Restaurant "Ergüns Fischbude" zum ersten Mal unter einer S-Bahn-Trasse in Berlin seine Pforten. Seitdem werden in dem Lokal im Stadtteil Moabit Fischspezialitäten türkischer Art zubereitet. Doch jetzt steht das Restaurant in der Lüneburger Straße vor dem Aus. Das teilten die Inhaber auf Instagram und einer Spendenplattform mit.
"Die Deutsche Bahn hat Räumungsklage eingereicht – und gewonnen. Das Urteil war eindeutig: Wir müssen das Lokal verlassen", berichtet Betreiberin Mine Cetinbas, Tochter des ehemaligen Restaurantbesitzers Ergün Amca. Demnach ging dem Urteil ein langer Rechtsstreit zwischen dem Unternehmen und dem Restaurant voraus.
Spendenaufruf für neuen Standort gestartet
Damit das Restaurant an einem neuen Standort wieder öffnen kann, wurde ein Spendenaufruf auf der Seite gofundme.com gestartet. Bislang sind rund 3.500 Euro zusammengekommen (Stand: 3. Oktober, 15 Uhr).
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Instagram-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Instagram-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Mit den Spenden sollen eigenen Angaben zufolge die Miete und Kaution sowie Umbau- und Renovierungskosten für ein neues Restaurant bezahlt werden. Cetinbas teilte weiter mit: "Damit mein Vater nicht nur in unseren Herzen, sondern auch an einem neuen Ort weiterlebt."
Deutsche Bahn will sich nicht zur Kündigung äußern
Laut den Betreibern ist die Räumung des Ladens ein Symptom größerer Probleme in der Hauptstadt. Damit werden ein "Stück Berliner Geschichte ausgelöscht", heißt es in dem Instagrambeitrag. Mit dem Spendenaufruf soll dafür gesorgt werden, dass "kleine Unternehmer in Berlin nicht von großen Konzernen verdrängt werden".
Der Grund für die Räumungsklage ist bislang unklar. Auf "Tagesspiegel"-Anfrage wollte sich ein Sprecher der Deutschen Bahn nicht zur Kündigung des Lokals äußern.
- gofundme.com: Ein Vater, Ein Ort, Ein Erbe
- instagram.com: Beitrag von @ergunsfischbude
- tagesspiegel.de: Deutsche Bahn kündigt Kult-Lokal – "Dieser Ort war ein Zuhause" (kostenpflichtig)