Koordinierte Aktion in Spätis Illegale Kugelbomben: Polizei sagt Silvester-Randalierern den Kampf an

Berlins Polizei will vor Silvester massiv gegen den Verkauf illegaler Pyrotechnik vorgehen. Sogar die Bundespolizei soll unterstützen.
Die Bilder vom vergangenen Jahreswechsel von gezielten Angriffen auf Einsatzkräfte sind bei der Berliner Polizei noch sehr präsent. Um in der Silvesternacht 2025/26 Anschläge mit Kugelbomben auf Polizisten möglichst zu verhindern, laufen bei der Berliner Polizei intensive Vorbereitungen. Die Ermittler planen einen groß angelegten Verbundeinsatz gegen die Verkäufer illegaler Pyrotechnik.
Benjamin Jendro, Sprecher des Berliner Landesverbands der Gewerkschaft der Polizei, sagte t-online: "Es wird behördenübergreifende präventive Kontrollen geben. Daran werden aufgrund unterschiedlicher Zuständigkeiten neben der Polizei Berlin auch der Zoll, die Bezirke sowie das Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit beteiligt sein." Außerdem liefen Gespräche mit der Bundespolizei und der Justizverwaltung.
Vor allem Spätis im Visier der Beamten
Ziel der Kontrollen sind laut Jendro vor allem Spätis: "Wir wissen gar nicht, was unter den Ladentheken in Schöneberg und Neukölln verkauft wird." Händlern von illegaler Pyrotechnik wie etwa Kugelbomben auf die Finger zu schauen, könne dazu führen, dass weniger illegale Pyrotechnik im Umlauf ist. Der Rechtsstaat müsse "Nadelstiche" setzen. "Das wird den Wahnsinn nicht stoppen, ist aber ein Element, um ihn einzudämmen."
Der behördenübergreifende Einsatz vor Silvester ist ganz offensichtlich mit einer umfangreichen Planung verbunden. "Dafür laufen in der Polizei im Rahmen der Koordinierungsstelle 'Pyro' seit Monaten die Vorbereitungen", sagt Benjamin Jendro. Erste Maßnahmen seien bereits angelaufen. Die Taktung werde steigen, je näher Silvester kommt.
Kugelbombenangriff an Silvester: Polizist noch immer in der Reha
Zum Jahreswechsel 2024/25 hatte ein Angreifer eine hochexplosive Kugelbombe auf eine Gruppe von Polizisten geworfen. Dabei wurde ein Beamter so schwer am Bein verletzt, dass er noch immer mit den Folgen der Attacke zu kämpfen hat. Nach Informationen von t-online befindet er sich auch ein Dreivierteljahr nach dem Angriff noch immer in Behandlung. Es ist fraglich, ob seine Beinmuskulatur jemals wieder verheilt.
Für Benjamin Jendro ist deshalb klar: "Wir bleiben bei unserer Forderung nach einem Pyrotechnikverbot für den Privatgebrauch. An Silvester bekommen Menschen, die Alkohol und andere Substanzen konsumieren, mit Pyrotechnik Waffen in die Hand. Das muss endlich aufhören, bevor einer unserer Kollegen stirbt."
- Eigene Recherche
- Gespräch mit Benjamin Jendro