Berlin: Polizeieinsatz wegen Brandanschlags? A100 und A113 wieder frei

Sperrung am Morgen

Wegen Brandanschlags? Polizei sucht Spuren auf A100 und A113

Ein Polizeieinsatz hat am Donnerstag kurzzeitig die Stadtautobahn lahmgelegt. Die Behörden halten sich zu den Hintergründen bedeckt – eine Vermutung gibt es.

Wegen eines größeren Polizeieinsatzes sind am Donnerstagvormittag die A100 und die A113 in Berlin kurzfristig gesperrt worden. Betroffen war die Strecke zwischen der Stubenrauchstraße und der Alboinstraße.

Beamte suchten die Strecke ab, wie die Staatsanwaltschaft in Berlin mitteilte. Bei der Aktion kamen auch spezielle Mantrailer-Hunde zum Einsatz. Diese Spürhunde sind darauf trainiert, Geruchsspuren von Personen aufzunehmen und zu verfolgen.

Staatsanwaltschaft hält sich zu Hintergründen bedeckt

Auf Anfrage von t-online teilte Thomas Petzold, Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, mit: "Zu den Hintergründen der Maßnahmen können wir aus ermittlungstaktischen Gründen nichts sagen". Die Vollsperrungen sollten demnach dazu dienen, Beweismittel zu finden.

Nach Informationen der "B.Z." und der "Welt" soll der Einsatz im Rahmen des Verfahrens wegen des mutmaßlichen Brandanschlags auf einen Strommast in Johannisthal durchgeführt worden sein.

Am 8. September hatten Unbekannte einen Strommast angezündet, daraufhin waren Zehntausende Haushalte in Treptow-Köpenick ohne Stromversorgung. Die Einschränkungen dauerten tagelang an.

Autobahnen schneller freigegeben als zunächst geplant

Die Ermittler gehen davon aus, dass linksextreme Täter für den Brandanschlag verantwortlich sind. Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) erklärte damals, ein im Internet veröffentlichtes Bekennerschreiben werde als authentisch eingeschätzt. Es weise Ähnlichkeiten mit einem Bekennerschreiben zu einem ähnlichen Anschlag nahe der Tesla-Fabrik in Brandenburg auf.

Die A100 und A113 wurden gegen 11 Uhr in beide Richtungen wieder freigegeben. Damit endete die Sperrung vorzeitig und nicht wie von der Polizei am Morgen angekündigt erst um 15 Uhr. Ob der frühere Abschluss durch einen schnellen Fund zustande kam, blieb unklar.