Berliner Polizei ermittelt LKA-Beamter soll privat für Rapper Bushido gearbeitet haben

Bushido hat schon länger keinen Polizeischutz mehr. Dennoch wurde nun ein Personenschützer des Berliner LKA bei einem Pressetermin mit ihm gesehen.
Die Berliner Polizei ermittelt gegen einen Beamten des Landeskriminalamts (LKA). Wie die "Bild" und der "Tagesspiegel" berichten, soll ein Personenschützer des LKA 61 offenbar privat als Bodyguard für Rapper Bushido gearbeitet haben, obwohl dieser seit Januar 2024 nicht mehr unter Polizeischutz steht.
Auslöser der Ermittlungen ist ein Instagram-Video des Senders RTL, das Bushido mit seiner Ehefrau Anna-Maria bei einem Pressetermin im September zeigt. Nach Prüfung der Videoaufnahmen sagte Polizeisprecher Florian Nath gegenüber der "Bild": "Auf den Bildaufnahmen ist ein Mitarbeiter des LKA 61 – Personenschutz positiv identifiziert worden." Der betreffende Beamte werde bis zum Abschluss aller Prüfungen nicht mehr im Personenschutz eingesetzt.
Nebentätigkeit von Polizisten muss genehmigt werden
Laut "Bild" soll möglicherweise ein zweiter LKA-Beamter auf dem Video zu sehen sein, dieser konnte jedoch nicht zweifelsfrei identifiziert werden. Dem "Tagesspiegel" bestätigte eine Polizeisprecherin, dass ein Beamter bei mindestens einem Pressetermin mit dem Rapper anwesend war. Unter Berufung auf interne Quellen berichtet "Bild" zudem, die beiden LKA-Männer seien sogar schon in Dubai für Bushido im Einsatz gewesen.
Für Polizeibeamte gilt ein strenger Verhaltenskodex. "Die Ausübung einer entgeltlichen Nebentätigkeit bedarf gemäß den Vorgaben des Landesbeamtengesetzes der Genehmigung", erklärte Polizeisprecher Nath. Die Dienststelle des Beamten wurde nach "Bild"-Informationen jedoch nicht eingebunden.
Bushido (bürgerlich Anis Mohamed Youssef Ferchichi) stand jahrelang unter Polizeischutz, nachdem er sich 2017 mit seinem früheren Manager, dem Clanchef Arafat Abou-Chaker, zerstritten hatte. 2018 stellte der Rapper Strafanzeige. Ab 2020 stand Abou-Chaker vor Gericht – Bushido trat als Nebenkläger und Kronzeuge auf. Nach dem Freispruch Abou-Chakers im Dezember 2023 endete der offizielle Polizeischutz für Bushido und seine Familie.
- bild.de: "LKA-Beamte jobbten privat für Bushido" (kostenpflichtig)
- tagesspiegel.de: "Jobbte ein Personenschützer illegal für Rapper Bushido?"
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