Abgeordnetenhauswahl 2026 Brinker (AfD) ist Spitzenkandidatin – Proteste am Parteitag

Die Berliner AfD hat Kristin Brinker mit großer Mehrheit zur Spitzenkandidatin für die Wahl 2026 gekürt. Auf dem von Protesten begleiteten Parteitag in Jüterbog stimmten rund 92 Prozent der Teilnehmer für die amtierende Landes- und Fraktionsvorsitzende.
Die Berliner AfD hat Kristin Brinker zur Spitzenkandidatin für die Abgeordnetenhauswahl 2026 gewählt. Die 53-jährige Landes- und Fraktionsvorsitzende erhielt am Samstag rund 92 Prozent der Stimmen.
Der Parteitag fand im brandenburgischen Jüterbog statt. Brinker trat ohne Gegenkandidaten an. Sie führte die Berliner AfD bereits bei den Wahlen 2021 und der Wiederholungswahl 2023 als Spitzenkandidatin an.
In ihrer Rede griff Brinker den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) scharf an. "Wegner hat seine Wähler (...) schamlos hinters Licht geführt", sagte sie. "Statt aufzuräumen, für Sicherheit zu sorgen, was hat er alles versprochen, versinkt Berlin im Chaos und im Müll. Wir werden das Chaos beseitigen."
Chrupalla: "Diese Hauptstadt hat Deutschland nicht verdient"
Der AfD-Bundesvorsitzende Tino Chrupalla unterstützte diese Kritik. "Diese Hauptstadt hat Deutschland nicht verdient", sagte er beim Parteitag. Berlin sei chaotisch, schmutzig und die Infrastruktur marode.
Bei der Wiederholungswahl im Februar 2023 erreichte die AfD 9,1 Prozent der Zweitstimmen. Sie stellt derzeit die kleinste von fünf Fraktionen im Berliner Abgeordnetenhaus. Für den Wahlgang am 20. September 2026 strebt die Partei deutliche Stimmengewinne an.
Mit Brinkers Nominierung stehen alle Spitzenkandidaten der größeren Parteien fest. Die CDU setzt auf den amtierenden Bürgermeister Wegner. Die SPD nominierte Steffen Krach, Regionspräsident der Region Hannover. Die Grünen schicken Fraktionschef Werner Graf ins Rennen, die Linke Elif Eralp.
"Nazis raus": Hunderte Demonstranten in Jüterborg
Rund 400 Menschen protestierten gegen den AfD-Parteitag. Die Demonstranten versammelten sich um die Wiesenhalle in Jüterbog und riefen unter anderem "Nazis raus". Auf dem Marktplatz fand parallel ein Sportfest mit Spendenlauf statt.
Ein Vertreter des Jüterboger Aktionsbündnisses erklärte, man habe ein Signal gegen Rechtsextremismus setzen wollen. Die Proteste verliefen laut Polizei weitgehend störungsfrei.
Die Berliner AfD musste erneut nach Brandenburg ausweichen. In der Hauptstadt fand die Partei keine Räumlichkeiten für ihren Parteitag. Bereits im Herbst 2024 und April 2025 tagte sie in Jüterbog.
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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