"The Voice"-Juror Rea Garvey "Dieses Berlin gibt es nicht mehr"

Der Hit "Supergirl" machte ihn berühmt. Doch es gab auch eine Zeit davor. Über seine Zeit in Berlin spricht Sänger Rea Garvey in seinem Buch und im Interview mit t-online.
Rea Garvey sitzt auf einem Sessel, der sich dreht, sobald er auf den roten Knopf drückt. So kennen ihn mittlerweile wohl die meisten als Juror der TV-Show "The Voice". Bekannt wurde er aber bereits in den Nullerjahren als Frontmann der Band Reamonn und mit dem Erfolgshit "Supergirl". Lange Zeit führte der Sänger aus Irland allerdings ein eher erfolgloses Musiker-Dasein. Welche Rolle Berlin für ihn auf dem Weg zum Erfolg spielte, verrät er im Gespräch mit t-online. (Das komplette Interview mit Rea Garvey lesen Sie hier.)
Rea Garvey kam in den Neunzigerjahren nach Berlin. Die Mauer war gefallen, die Stadt mit ihren vielen leer stehenden Häusern habe laut Garvey ein Gefühl von Wiederaufbau versprüht. Für ihn sei es eine Zeit zwischen Rockstar-Sein, Jugend, Chaos und Ungewissheit gewesen. "Berlin ist immer noch beeindruckend, aber damals war es crazy", sagt der Sänger.

Zur Person
Rea Garvey, bürgerlich Raymond Michael Garvey, geboren 1973 in Irland, ist Musiker, Songwriter und Autor. Er kam 1998 nach Deutschland und wurde als Frontmann der Band Reamonn mit dem Hit "Supergirl" bekannt. Seit der Trennung der Band 2010 tritt er als Solokünstler auf. Außerdem ist er Juror der TV-Show "The Voice". Am 30.10.2025 erscheint seine Autobiografie "Before I met Supergirl" und am 31.10.2025 sein gleichnamiges Album.
Zu dieser Zeit lebte er in einer Kommune. "Das hat mich geprägt", sagt Garvey, "alles war im Umbruch und wir wussten, dass nichts davon für die Ewigkeit sein würde." Er und seine damaligen Bandkollegen hätten in Kellerkneipen gesessen und seien den Berliner Studenten an die kuriosesten Orte in und unter heruntergekommenen Häusern gefolgt.
"Das Einzige, was ich davon noch habe"
Garvey sagt, er habe schon oft erfolglos versucht, die Kommune wiederzufinden. Und auch die Kneipen, in denen er damals war, gebe es heute alle nicht mehr. "Die Erinnerungen daran sind das Einzige, was ich davon noch habe", sagt er, "dieses Berlin gibt es nicht mehr."
"Nicht nur Berlin war anders, es war eine andere Welt", sagt Garvey. Für ihn sei es aufregend und "groß" gewesen, an einem Ort wie diesem Erfolg zu haben. "Das Tempo des Lebens war viel langsamer", sagt er, "ich lebte mehr im Moment." Es sei eine Zeit in seinem Leben gewesen, in der er sich wortwörtlich hingesetzt und nicht gewusst habe, was am nächsten Tag passieren würde.
Aus der Kellerkneipe zum Weltabenteuer
"Ich liebte die Begegnungen in Berlin", sagt er. In Ostberliner Kneipen habe er zwar auch unangenehme Begegnungen gehabt, aber meistens habe er sich dort mit anderen Menschen ausgetauscht – über seine Heimat Irland oder über Berlin. "Es war, als würden wir gleich auf ein Weltabenteuer gehen", beschreibt er die Stimmung in den Kneipen.
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Mittlerweile habe sich Berlin verändert, so wie auch er sich verändert habe. "Ich hoffe, diese Entwicklung war gut und wir sind jetzt beide besser", sagt Garvey und lacht. "Berlin ist noch immer eine sehr spannende Stadt", sagt der Sänger, "und wenn ich heute 19 Jahre alt wäre, würde ich auch in Berlin sein wollen."
- Interview mit Rea Garvey
- Eigene Recherche
