Privates Unternehmen übernimmt Verbindung Nachtzug nach Schweden bleibt doch bestehen

Die Nachtzugverbindung von Berlin nach Stockholm sollte eigentlich 2026 eingestellt werden. Ein privates Unternehmen kommt dem zuvor.
Die Nachtverbindung mit dem Zug von Berlin nach Stockholm wird seit September 2022 von der schwedischen Staatsbahn SJ angeboten. Vergangene Woche gab die schwedische Bahn dann bekannt, dass die Verbindung wegen fehlender staatlicher Subventionierung im kommenden Jahr eingestellt werden müsse. Kurz darauf fand sich Abhilfe durch ein privates Unternehmen. Die Nachtzugverbindung der beiden Hauptstädte bleibt damit auch nach 2026 bestehen.
Das Unternehmen Railroad Development Corporation (RDC) springt für die schwedische Staatsbahn ein. Die RDC Deutschland Gruppe sehe die Verbindung nach Stockholm als "ein wichtiges Bindeglied im europäischen Nachtzugnetz" und wolle sie aus diesem Grund fortsetzen.
Gleiches gilt nicht für die Nachtzugverbindung Berlin – Paris. Hier soll es nach dem Aus im Dezember 2025 keine Fortsetzung geben.
Angebot wird wohl ausgedünnt
Das Privatunternehmen RDC hatte schon vor der Übernahme der deutsch-schwedischen Verbindung mit dem Betreiber des SJ Euronight EN 345/346 zusammengearbeitet. Wie der RBB berichtet, habe das Unternehmen bereits Wagen und Personal für die Nachtzugverbindung bereitgestellt.
Weiter schreibt der RBB, dass RDC das Zugangebot wohl nicht wie bisher fortführen könne. Voraussichtlich könne der Euronight nicht mehr täglich verkehren. Man wolle aber wohl 50 Prozent der bisherigen Verkehrstage gewährleisten.
RDC kann nicht auf Subventionen aus Deutschland hoffen
Nach Übernahme des SJ Euronights bleiben die Reisekategorien Sitz-, Liege- und Schlafwagen weiterhin erhalten. Auch die Stopps von Berlin über Hamburg, Kopenhagen und Malmö bis hin in die schwedische Hauptstadt bleiben gleich.
Eine Veränderung wird es bei der Finanzierung der Nachtzüge geben. Nachdem die schwedischen Subventionierungen der Staatsbahn wegfallen, kann das ursprünglich US-amerikanische Unternehmen RDC nicht auf staatliche Subventionen aus Deutschland hoffen.
Man sei sich zwar bewusst, dass Nachtzüge kostenintensiv seien und "der Wettbewerb mit anderen Betreibern und Airlines" bestehen bleibe. Dennoch wolle man die internationalen Nachtzugverbindungen langfristig sichern und weiterentwickeln, wie RDC am Montag verlauten ließ.
- rdc-deutschland.de: RDC Deutschland Gruppe wird Nachtzug Berlin – Hamburg – Stockholm fortführen
- nachtexpress.de: Strecke Berlin-Stockholm