Betrug und Schwarzarbeit? Einsatz in Schöneberger Wohnheim: Jobcenter rücken aus

Zu einem berüchtigten Wohnheim rücken am Dienstag Jobcenter und Polizei aus. Ein Ziel: Das Verhindern von Leistungsbetrug.
In einer Bedarfseinrichtung in der Fuggerstraße in Berlin-Schöneberg haben die Jobcenter der Stadt am Dienstag einen Einsatz durchgeführt. Ziel war es laut der Behörde, den Bewohnern Unterstützung anzubieten sowie Hinweisen auf einen Sozialleistungsbetrug und Schwarzarbeit nachzugehen.
Das Berliner Wohnheim hatte bereits in einigen früheren Medienberichten für Aufsehen gesorgt. Anwohner sagten im August gegenüber dem "Tagesspiegel", durch die Bewohner komme es zu Vermüllung, Lärmbelästigungen und Beleidigungen. Laut der Zeitung verzeichnete die Polizei über 100 Einsätze innerhalb eines Jahres.
Jobcenter sprachen rund 70 Menschen an
Laut den Jobcentern sollten bei dem Einsatz am Dienstag 70 Personen aufgesucht werden. Lediglich 19 hätten die Mitarbeiter angetroffen, hieß es weiter. In zwei Fällen seien Vermittlungsgespräche für den Arbeitsmarkt sowie in 15 Fällen allgemeine Beratungen zu den Unterstützungsmöglichkeiten der Berliner Jobcenter und der aktuellen Lebenssituation geführt worden.
Neben der Beratungsarbeit sei überprüft worden, wer tatsächlich in der Unterkunft lebt sowie ob geltende Standards in Sachen Kinderschutz, Hygiene und Wohnraumbereitstellung im Allgemeinen eingehalten werden. Ebenso prüften die Mitarbeiter Hinweise auf Sozialleistungsmissbrauch und unerlaubte Beschäftigung.
Die Erkenntnisse wurden von den Jobcentern gesammelt und sollen jetzt ausgewertet werden. Verdachtsfälle auf Schwarzarbeit und Leistungsbetrug sollen an die Ermittlungsbehörden weitergegeben werden. Begleitet wurde der Einsatz von Polizisten sowie Mitarbeitern der Familienkasse Berlin-Brandenburg.