Ortsteil Wedding Nettelbeckplatz hat einen neuen Namen – Fest am Samstag

Nach langer Verzögerung hat der Nettelbeckplatz einen neuen Namen bekommen: Am Samstag wird der Martha-Ndumbe-Platz feierlich eingeweiht.
Immer wieder hatte sich die Umbenennung des Nettelbeckplatzes in Berlin-Wedding verzögert: Jetzt wurde er mit neuem Namen feierlich eingeweiht.
Bereits am 12. Oktober trat die Umbenennung formal in Kraft. Seitdem hat der Platz einen neuen Namen: Martha-Ndumbe-Platz. Ndumbe war eine schwarze Frau im frühen 20. Jahrhundert in Berlin-Mitte, die unter Diskriminierung und Ausgrenzung litt. Im Februar 1945 starb sie im Konzentrationslager Ravensbrück.
Joachim Nettelbeck war Koloniallobbyist
Der frühere Namensgeber, Joachim Nettelbeck (1738–1824), war Obersteuermann auf Versklavungsschiffen, Koloniallobbyist und später eine Symbolfigur des deutschen Nationalismus. 2020 wurde das Straßengesetz in Berlin erweitert, um die Umbenennung von Straßennamen mit kolonialem Bezug zu ermöglichen. Der Nettelbeckplatz erfüllte laut Bezirksamt die Anforderungen dafür.
Ursprünglich sollte die offizielle Umbenennung bereits im Frühjahr 2025 erfolgen, wurde dann aber aufgrund von zeitlichen Hürden auf den September gelegt. Doch dann verzögerte sich der Prozess weiter. Grund dafür war laut Bezirksamt ein Widerspruch, der gegen die Umbenennung eingelegt wurde. Zu dem Urheber des Widerspruchs machte das Amt keine Angaben.
"Bislang einzigartiger Prozess": 500 Vorschläge eingereicht
Laut Bezirksamt war die Suche nach einem neuen Namen "ein bislang einzigartiger Prozess". Über 500 Vorschläge aus der Bevölkerung seien gesammelt und von einem Bündnis bewertet worden. Dann seien drei Favoriten ausgewählt worden, über die die Bezirksverordnetenversammlung schließlich entschied.
Zum Festakt am Samstag wurden Musik gespielt und Reden gehalten. Der Eintritt war kostenlos.