Potsdamer Platz "Berlin Modern": Neues Museum kommt später – kostet aber weniger

Am Museum "Berlin Modern" für Kunst des 20. Jahrhunderts wird am Freitag Richtfest gefeiert. Pünktlich dazu gibt es neue Schätzungen zur Bauzeit und den Kosten.
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) hat die Fertigstellung des neuen Museums für Kunst des 20. Jahrhunderts in Berlin auf 2029 verschoben. Bisher war mit einer Fertigstellung im Jahr 2028 gerechnet worden.
Das Museum "Berlin Modern" entsteht nahe dem Potsdamer Platz und soll die Neue Nationalgalerie erweitern. Am heutigen Freitag findet das Richtfest statt, sechs Jahre nach dem ersten Spatenstich.
Die Stiftung gibt die voraussichtlichen Gesamtkosten mit 507 Millionen Euro an – etwas weniger als zuletzt angenommen. In den Kosten sind mögliche Baupreissteigerungen und Risiken bereits eingerechnet. Der Haushaltsausschuss des Bundestages ging zuletzt noch von 526,5 Millionen Euro aus. Die anfängliche Kalkulation lag bei 200 Millionen Euro, zwischenzeitlich bei 450 Millionen Euro.
Platz für Kunstsammlung reicht nicht aus
Das Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron, bekannt durch die Hamburger Elbphilharmonie, plant den Museumsbau. Der Neubau ergänzt die Neue Nationalgalerie von Ludwig Mies van der Rohe (1886-1969) auf dem Kulturforum. Das zusätzliche Museum wird benötigt, weil der Platz für die umfangreiche Kunstsammlung nicht ausreicht.
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer bezeichnete das Projekt als "wichtigsten Kulturneubau des Bundes" und eines der "spektakulärsten Bauwerke der europäischen Kulturlandschaft". "An das Gebäude knüpft sich die Hoffnung und die Erwartung, dass die einzigartige Sammlung der Neuen Nationalgalerie ein neues, großartiges und transparentes zweites Zuhause bekommt", sagte er.
Weimer verwies auf andere bedeutende Kulturbauten, die anfangs umstritten waren – zum Beispiel die Berliner Philharmonie, die Elbphilharmonie und das Centre Pompidou in Paris. "All diese Kulturbauten begeistern heute das Publikum und überzeugen durch ihre herausragende Architektur und ihr Programm", teilte er der Deutschen Presse-Agentur mit.
SPK-Präsidentin Marion Ackermann betonte, das neue Museum schaffe "das eigentlich Unmögliche". Das Berliner Kulturforum habe nun einen Gesamtklang. Das Haus stehe für eine offene und einladende Architektur, die sich äußerlich zurücknehme, aber im Inneren ein Kunsterlebnis bieten werde, wie es Berlin noch nie gesehen habe.
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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