Rechtsextreme Allianz Neonazis planen Demo durch Berliner Mitte

Für Ende November haben Rechtsextreme eine Demo durch Berlin-Mitte angemeldet. Dabei arbeiten zwei sehr unterschiedliche Gruppen zusammen. Was dahinter steckt.
Am 29. November haben mehrere rechtsextreme Organisationen eine Demonstration durch Berlin-Mitte angemeldet. Der Aufzug soll am Berliner Dom beginnen und über Unter den Linden zum Brandenburger Tor führen. Die Polizei rechnet mit etwa 100 Teilnehmern.
Als Veranstalter tritt die Partei "Die Heimat" auf, die sich aus der NPD entwickelt hat. Beteiligt sind auch die rechtsextreme Jugendgruppe "Deutsche Jugend voran" sowie die "Jungen Nationalisten". Offiziell richtet sich die Demo gegen Taschendiebe und Betrüger in der Innenstadt. In den vergangenen Wochen filmten Aktivisten bereits in Touristengebieten wie der Museumsinsel Menschen mit Kameras und beschuldigten sie öffentlich, wie die "Berliner Morgenpost" berichtet.
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"Deutsche Jugend voran" gilt als "gesichert rechtsextremistisch"
Der Politikwissenschaftler Alexander Ritzmann wertete gegenüber der "Morgenpost" die Zusammenarbeit als Reaktion auf die Krise der "Heimat", die kontinuierlich Mitglieder verliert. Die erst 2024 gegründete Jugendgruppe brauche hingegen organisatorische Anbindung. Ihr Gründer Julian M. verbüßt derzeit eine Haftstrafe wegen Gewaltdelikten. Ein "Heimat"-Funktionär hat die Gruppe bereits mehrfach zu Aktionen begleitet.
Berlins Innenstaatssekretär Christian Hochgrebe bezeichnete die "Deutsche Jugend voran" im Verfassungsschutzausschuss als "gesichert rechtsextremistisch" und "gewaltorientiert". Ende September durchsuchte die Polizei mit 90 Beamten Wohnungen in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Acht Personen zwischen 17 und 22 Jahren wird vorgeworfen, im August zwei Journalisten am Ostbahnhof angegriffen zu haben.
- morgenpost.de: Neonazis planen Demonstration vor Brandenburger Tor – um Touristen zu schützen?
- bz-berlin.de: Rechtsextremisten wollen gegen "Überfremdung" aufmarschieren